Musik und
Transzendenz






Samstag, 23. Februar 2019, 20:00 Uhr
Dreifaltigkeitskirche Bern

᾽Εν ἀρχῇ ἦν ὁ λόγος

ein philosophisches Konzertprojekt

 

Alpha - Omega

 

Substantiell für die Komposition ist die Vorstellung von Anfang als Nichtanfang sowie Ende als Nichtende, einer aus der Unendlichkeit – quasi als eine Art n-dimensionale Wirklichkeit – kommenden und ins konkrete Dasein ( Dreidimensionalität ) inkarnierten Denkwelt, die sich in der musikalischen Fantasie im Sinne eines nach und nach immer konkreter Werdens einer ursprünglich gegen Unendlich weiten und zugleich aber natürlich unkonkreten Struktur artikuliert. Der thematische Klang e, fis, h, c des Werkbeginns und die sich zu Beginn kaum merklich in diesen einlagernde Linie a, gis, ais, g bilden die Urzelle, aus der das Stück nach und nach erwächst und sich in immer komplexer werdenden Klangfeldern entfaltet, die jedoch nicht bloß als reine Klangflächen eingesetzt werden, sondern stets von einer im Hintergrund stehenden inneren Logik der Einzellinien substantiell geprägt sind. Es geht dabei strukturell und ästhetisch – und letztlich damit auch philosophisch – um die Kategorien von Nähe und Ferne im Spannungsfeld von ursprünglicher, quasi vorbegrifflicher (unendlicher) Weite und der Konkretheit der musikalischen Struktur, des Faktischen und damit Fasslichen, durchaus mit einer besonderen Vorliebe zu ersterem. So führt die Komposition dann an deren ‚Ende’ auch hin zu einer strukturell-ästhetischen Auflösung, vielleicht genauer ‚Enthebung’, einer Art Auflösung des Zeitlichen und damit zumindest zu einem ahnen-Können einer ( ästhetischen ) Welt des Immateriellen.

Michael Quell

 

<

 

 


© Chr. M. Moosmann